Beim weltweiten Transport von Uran, Uranhexafluorid, Yellow Cake und verwandten Produkten spielt die niederländische Reederei Wagenborg aus Delfzijl - sie betreibt auch die Fährlinien nach Ameland und Schiermonnikoog - offensichtlich eine entscheidende Rolle  --- dachten wir bis Mitte November 2009. Dann konnten wir die Schiffsliste über Bremerhaven fertigstellen. An Hamburg arbeiten wir.

Die eingesetzten Schiffe MV Doggersbank, MV Schouwenbank, MV Victoriaborg und MV Dintelborg operierten vor allem im Liniendienst, häufig ab Rotterdam in Richtung Baltikum. Die Schiffe wurden aber auch relativ oft auf der Elbe oder im Nord-Ostseekanal gesehen. Dies kann im Zusammenhang mit dem Transport von an- und abgereichertem Uran nach Russland oder zu den  Anreicherungsanlagen in Gronau und Almelo und der Brennelemente-Fabrik in Lingen gesehen werden. Der Hafen wäre dann Hamburg.

Diese Ansicht scheint sich im Frühjahr 2010 bestätigt zu haben. Allerdings mit gravierenden Änderungen. Wagenborg scheint kaum noch Aktien im internationalen Geschäft mit Uranhexafluorid und verwandten Podukten zu haben. Statt dessen sieht es so aus, als hätte die Reederei ACL (Atlantic Container Line) eine Tochterfirma der monegassischen Grimaldi-Gruppe den gesamten Markt übernommen. Die klassischen Verladehäfen Rotterdam und Bremerhaven haben anscheinend völlig ihre Bedeutung verloren. Statt dessen geht verstärkt radioaktive Ladung über Antwerpen und extrem über Hamburg. Wir arbeiten an der Aufklärung und Absicherung unserer Vermutungen, sehen allerdings die Schwierigkeit, dass auch hier Tarnen, Täuschen und Verschleiern Einzug gehalten hat. Konnten wir letztes Jahr noch die Hamburger Senatsdrucksachen mit Akribie und Mühe den Schiffsnamen zuordnen, so stimmt im Frühjahr 2010 nichts mehr : Mengenangaben sind falsch, Schiffe waren zum angegeben Zeitpunkt nicht im angegebenen Hafen, Transportgenehmigungen des BfS und angegebene Transporte lassen sich nicht zuordnen. Soviel zum Kapitel Sicherheit und Verläßlichkeit und Zuverlässigkeit. Wir arbeiten daran und werden  mit permanenten Nachfragen für Aufklärung sorgen.

Die modernen Schiffe von Wagenborg sind durch Ro-Ro-Schiffe (Atlantic Conveyor, Atlantic Compass, Atlantic Cartier, Atlantiic Concert, Atlantic Companion) ersetzt, die alle Mitte der 80-ger Jahre gebaut wurden und bei denen stark bezweifelt werden muss, ob sie den Sicherheitsanforderungen an radioaktive Transporte genügen. Zumal die Schiffe im Liniendienst zwischen Europa und Amerika verkehren und oft auf einer Reise radioaktive Ladung in Antwerpen, Hamburg, Göteborg und Liverpool aufnehmen.