Atomstrom der teuerste Strom !

Das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft legt im Auftrag von Greenpeace die Fortschreibung der Studie zu den Kosten von Atomstrom vor

Im Auftrag von Greenpeace hat das FÖS seine Studie aus dem Jahr 2008 fortgeschrieben und aktualisiert.

Es werden hier Kosten erfaßt, die von der Bundesregierung nicht als Subvention für Atomstrom gesehen werden, wie Endlagerung, Polizeiknüppel bei Atomtransporten, Beseitigung von strahlenden Altlasten, Steuervergünstigungen etc.

Wir dokumentieren die Studie nachfolgend :

2010_FÖS-Studie_Kosten_Atomstrom.pdf
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Wir fassen die Studie kurz zusammen :

Bis heute sind rund 200 Milliarde Euro in die Atomkraft geflossen, in Zukunft werden es mindestens weitere 100 Milliarden Euro sein. Das bedeutet, daß die Kilowattstunde Atomstrom mit ca. 4,3 Cent subventioniert wird - doppelt so viel wie zur Zeit nach dem Erneuerbare Energien-Gesetz gezahlt wird. Nicht erfaßt sind aber z.B. hoch subventionierte Strompreise für Atomanlagen. Nach Auskunft auf der RWE-Hauptversammlung 2010 zahlt die UAA (Urananreicherungsanlage) Gronau Stromkosten im Bereich von millionstel Euro. Erneuerbare Energien hinterlassen keine Folgekosten zur Beseitigung der Schäden durch sauren regen, keine Folgekosten zur Rekultivierung von Braunkohlentagebauen, keine Strahlenschäden.

 

Wir können nur empfehlen:

Stromkostenvergleiche anschauen und konsequent zum preiswertesten und umweltfreundlichsten Anbieter wechseln.

 

Es gibt bereits heute Anbieter von regenerativem Strom, die günstiger als die großen Elektrokonzerne sind.

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Wild immer noch verzehruntauglich radioaktiv verseucht !

Ein Nebenaspekt der Subventionsstudie sind Ausgleichszahlungen an Landwirtschaft und Jagd, weil deren Produkte auch heute noch nicht vermarktet werden dürfen. Nachfolgend zwei Leserbriefe zu diesem Thema :

 

Sehr geehrte Damen und Herren !

Der Brief vom 16.10.2010 (Kopie unten angefügt) hat bei der niedersächsischen Jägerschaft zu Irritationen bezüglich der Entschädigungszahlungen für Jäger und Jagdrechteinhaber gesorgt und ich bin gebeten worden, für weitere Klarstellung zu sorgen.

Die erwähnten € 238 Mio Zahlungen seit der Tschernobyl-Katastrophe im Jahr 1986 beziehen sich auf Landwirtschaft und Jagd. Wie die genaue Aufteilung zwischen Landwirtschaft und Jagd ist, darüber muß die Bundesregierung Auskunft geben.
Die Bundestagsdrucksache 17/770 vom 24.2.2010 stellt allerdings heraus, daß Grundnahrungsmittel nur noch geringfügig mit Cäsium belastet sind. Wild ist dagegen noch häufig hoch oder zu hoch mit Cäsium belastet. Im Jahr 2008 wurden bei 74 Proben von Rehen die 4 höchsten Werte (60-600 Bq/kg FM) in Niedersachsen festgestellt, wobei 600 Bq/kg die verordnete Grenze der Verzehrtauglichkeit ist. Bei Wildschweinen gab es im Jahr 2008 Überschreitungen dieses Höchstwertes in Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen. In allen anderen Bundesländern gab es keine Überschreitungen. In Niedersachsen lag der Mittelwert von 37 Messungen bei 127 Bq/kg, der Maximalwert bei 2100 Bq/kg.

Laut verschiedener Quellen, wie Hamburger Abendblatt, n-tv, Die Welt, Tagesschau u.a. vom Sommer diesen Jahres lagen die Entschädigungen für die Jäger und Jagdrechteinhaber bundesweit im Jahr 2007 bei € 104000, im Jahr 2008 bei € 380000 und im Jahr 2009 bei € 424650. Im ersten Halbjahr 2010 zahlte der Bund € 130000.
Zum Vergleich: Die Subventionsberichte der Bundesregierung geben für die Jahre 1993 bis 1998 Summen von 10000 bis 60000 DM pro Jahr an.

Hier stellt sich die alarmierende Frage analog zur ungeklärten Frage der extremen Belastung der Elbe mit Plutionium und weiteren Transuranen : Wodurch ist dieser drastische Anstieg der Zahl der belasteten Tiere begründet ?  Was wird zur Aufklärung und Beseitigung der Mißstände unternommen ?

Letztlich bleibt es bei der Kernaussage des Briefes vom 16.10.2010 : Täuschen, Tarnen, Verschleiern und Gesundreden ist das Grundkonzept im Zusammenhang mit der Atomkraft.

Mit freundlichen Grüßen

Norbert Welker


Wiederholung der Pressemitteilung vom 16.10.2010 :

Sehr geehrte Damen und Herren !

Die PR-Lobby der Energiekonzerne wird die Menschen in der Bundesrepublik nicht mehr für dumm verkaufen können. Nicht die Umlage für Erneuerbare Energien treibt die Preise.
Ein Blick in Stromvergleichsportale genügt, um zu sehen, daß es einige Anbieter von Strom aus Sonne, Wind und Wasser gibt, die heute und in Zukunft preiswerter anbieten als Konzerne mit hohem Atomstromanteil.

Atomkraftwerke sind die gefährlichste und teuerste Art, Strom zu erzeugen. Bis heute subventioniert mit rund 200 Milliarden Euro, in Zukunft zu subventionieren mit mindestens weiteren 100 Milliarden Euro (Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft). Noch heute erhalten Jäger und Jagdrechteinhaber Entschädigungen der Bundesrepublik für übermäßig strahlenbelastetes Wild aufgrund der Katastrophe in Tschernobyl. In 2009 rund 500.000 Euro, insgesamt bislang 238 Mio. Euro. In jüngster Zeit nahm die Cäsiumbelastung übrigens stetig zu. Die Strahlenbelastung wird vertuscht,  verschleiert. Erinnert sei an die weit vor einer Aufklärung stehende radioaktive Belastung der Elbe, die kranken und toten Kinder in der Elbmarsch, die Sanierung von Wismut-Aue, Morsleben, Asse II, Gorleben - alles Milliardengräber.

Erneuerbare Energien hinterlassen keine Folgekosten zur Beseitigung der Schäden durch sauren Regen, keine Folgekosten zur Rekultivierung von Braunkohletagebauen, keine Strahlenschäden.
Die Urananreicherungsanlage in Gronau (UAA Gronau), im Besitz von RWE, E.on, dem niederländischen und dem britischen Staat zahlt Stromkosten im Bereich von millionstel Euro (Hauptversammlung RWE 2010).

Es kann nur jedem Menschen in der Bundesrepublik geraten werden: Stromkostenvergleiche anschauen und konsequent zum günstigsten und umweltfreundlichsten Anbieter zu wechseln.

Mit freundlichen Grüßen

Norbert Welker